11. Oktober 2008
Vatikan lehnt Maximilian Geier als Abt von Rein ab
Rom/Stift Rein – Die Ordenskongregation hat die Wahl von P. Maximilian Geier zum 57. Abt des Zisterzienserstiftes Rein nicht bestätigt, teilte das Stift am Mittwoch mit. Deshalb muss jetzt ein anderer Kandidat gewählt werden.
Die Wahl Dr. Maximilian Geiers fand am Dienstag, den 7. Oktober 2008, unter dem Vorsitz von Abtpräses Wolfgang Wiedermann aus dem Stift Zwettl statt, nachdem Abt Petrus Steigenberger mit Erreichen des 75. Lebensjahres sein Amt niedergelegt hatte.
Das Kapitel wählte den Novizenmeister P. Dr. Maximilian Geier zum Nachfolger von Abt Petrus. Da die Konstitutionen der Österreichischen Zisterzienserkongregation für einen Abt mindestens fünf Jahre feierliche Profess vorschreiben, Pater Maximilian diese aber erst im August 2008 abgelegt hatte, erfüllte die Vatikanische Kongregation für die Institute des geweihten Lebens die Wahlbitte (Postulation) nicht.
Der Konvent von Rein wird innerhalb von 60 Tagen zusammentreten, um einen anderen Abt zu wählen. In der Zwischenzeit übernimmt Prior Thomas Friedmann die Leitung des ältesten ohne Unterbrechung bestehenden Zisterzienserklosters der Welt.
Pater Dr. Maximilian (Richard) Geier (* 1961) war fast zwanzig Jahre Priester der Diözese Passau, bevor er 2004 in das Zisterzienserkloster Stams in Tirol eintrat. Nach dem Studium in Passau, Innsbruck und München wurde er 1998 in Pastoraltheologie promoviert. Er hat eine journalistische Ausbildung, ist Rundfunkprediger, Buchautor und Professor für Pastoral- und Moraltheologie an der Kirchlich Pädagogischen Hochschule »Edith Stein« in Stams. Außerdem unterhält er eine intensive Vortragstätigkeit in der Erwachsenenbildung. Im Februar 2008 war Geier von Stams nach Rein übergetreten, wo er am 24. Februar 2008 die einfache und am 23. August d.J. die feierliche Profess ablegte. Seit dem 1. September 2008 ist er Novizenmeister. Administrator P. Philipp Helm ernannte ihn im Januar 2009 zum Prior.
Weblink: Stift Rein
Lesermeinungen
8 Kommentare zu “Vatikan lehnt Maximilian Geier als Abt von Rein ab”
Was sagen Sie dazu?
Schade das die Wahl von P. Dr. Maximilian Geier zum Abt von Rein von der Vatikanischen Kongretation nicht bestätigt wurde.
Ich bin sehr enttäuscht über diese Entscheidung, da P. Maximilian ein Mönch mit großem Charisma ist und er viel Gutes für das Kloster Rein bewirken hätte können.
Es wird scheinbar mit zweierlei Maß gemessen, da auch bei Abtwahlen früherer Zeiten Äbte bestätigt wurden die vor der Wahl keine 5 Jahre im Kloster Rein gelebt haben.
Josef Strobl
Pater Maximilian ist ja noch relativ jung. Er könnte also gut der übernächste Abt werden.
Rom konnte gar nicht anders entscheiden. Die Konstitutionen schreiben 5 Jahre Ewige Profeß für das passive Wahlrecht vor. P. Maximilian hatte gerade mal 2 Monate (!) die Ewige Profeß. Die Konstitutionen stammen allerdings aus einer Zeit, in der es im Fall einer Abtwahl noch genügend Kandidaten zur Auswahl gab und Ordenseintritte generell in frühen Lebensjahren erfolgten. Um überlebensfähig zu bleiben, müssten die Orden und Kongregationen freilich viel flexibler werden, auch in ihren Statuten. Ohne Flexibilität kein Überleben, so einfach ist das Gebot der Stunde!
Die Reiner haben ja gewusst, was sie taten. Vielleicht hätte man vorher in Rom vorfühlen sollen, ob die Ausnahmegenehmigung erteilt werden würde, und dem Stift damit die Peinlichkeit ersparen können.
Die Diskrepanz zwischen nicht einmal zwei Monaten und 5 Jahren Profess ist einfach so gross, dass auch ein vorsichtigeres Agieren nichts gebracht hätte. Die Reiner sind ja schon mit ihrem derzeitigen Prior, der keine Priesterweihe hat, im grenzwertigen Bereich; eine so krasse Ausnahme beim Abtsamt hätte das Fass einfach zum Überlaufen gebracht. Meines erachtens war man entweder zu naiv oder zu überheblich!
Pax!
Die Causa von H.H. Pater Dr. Maximilian Geier OCist zeigt nur die Besonnenheit und patorale Klugheit der römischen Kurie, dass sie ein vehementes Veto gegen seine Abtswahl in Stift Rein verfügte. Dieses Veto begründet sich wahrscheinlich aber nicht allein auf ein kirchenrechtliches Problem bzw. Verstosses gegen die Ordenskonstitutionen , sondern gilt wohl auch ad Personam, die wegen scheinbar nicht unerheblicher Spannungen das Kloster Stams verlassen hat bzw. verlassen musste. Multi vocati pauci electi!
Die Wahl von H.H. Abt Christian Feuerstein OCist ist ein grosses Segen für das Kloster Rein! Ut in omnibus Deus glorificetur! Deo gratias!
ich suche das Büchlein von R.Geier „Der Himmel kehrt zurück – Gespräche mit meinem Engel.“ Im Verlag Josef Duschl ist es nicht mehr aufgeführt. Können Sie mir helfen? Ich wäre Ihnen so dankbar, ich möchte zwei davon an Weihnachten verschenken. Das Büchlein finde ich wunderbar. Vielen Dank im voraus für Ihre Mühe.
Mit freundlichen Grüßen
Margit Krotter
Betrachtet man jetzt, Jahre später, die Nicht-Bestätigung P. Maximilians, sieht das schon wieder ganz anders aus: Zuerst Weltpriester, dann im Stift STams, Ãœbertritt ins Stift Rein, jetzt nicht mehr im Stift Rein sondern bei den Barmherzigen Brüdern in Wien (Oder stimmt das auch nicht mehr?): Vielleicht ein guter Wnadresmann mit Charisma, der auf seine Weise Arbeiter im Weingarten Gottes ist/sein möchte … – Aber als Abt vielleicht doch zu wenig sesshaft? ;o)