Tholey
Abtei vom Hl. Mauritius, Benediktinerkloster in Tholey Lkr. St. Wendel, Saarland. Das Kloster gehört zur Beuroner Kongregation.
Von der Wiedererrichtung der Abtei 1949 bis zur Neustrukturierung der Pfarreien im Bistum Trier 2008 versahen die Tholeyer Mönche auch die Pfarrseelsorge der Pfarrei Tholey. Die ordenseigenen Werkstätten haben die Mönche bereits aufgeben müssen, ebenso die Landwirtschaft. Sie führen ein Gästehaus St. Lioba mit 20 Betten und ein Restaurant, um so neue Einnahmequellen zu erschließen.
Literatur
Reichert, Franz-Josef: Die Benediktinerabtei St. Mauritius zu Tholey. In: Rheinische Kunststätten, Neuss 1987
Weblink
- 5.10 Uhr
- Aufstehen
- 5.30 Uhr
- Morgenlob (Vigil und Laudes)
- 7.15 Uhr
- Terz (das Gebet zur dritten Stunde) und Eucharistiefeier
- etwa 8.00 Uhr
- Frühstück, danach Arbeitsbeginn in Pfarrei, Gästehaus, Garten, Küche, Wäscherei, Klosterverwaltung, verschiedene Seelsorgsaufgaben
- 12.00 Uhr
- Mittagsgebet danach Mittagessen (es wird nicht gesprochen, sondern einer der Mönche liest aus einem Buch vor aus dem Bereich Geschichte – Biografien – Aktuelles)
- kurze Siesta anschließend Arbeitszeit
- 17.30 Uhr
- Abendgebet (Vesper) danach Abendessen
- 19.00 Uhr
- Zusammenkunft (Rekreation) Informationsaustausch
- 19.40
- Uhr Lesung und Gebet zur Nacht (Komplet)
- danach Nachtruhe, Stille
Das Klosterleben in Tholey begann vermutlich um 750, als die Kirche durch eine rechteckige Choranlage erweitert wurde, die genau der Größe der Choranlage der Willibrordusbasilika zu Echternach entspricht. Seit Abt Bernhardus (vor 947–um 972) ist das Kloster ein Benediktinerkloster. Im 10. Jahrhundert entstand das Archidiakonat Tholey mit 154 Pfarreien, dessen verantwortliche Leitung als Stellvertreter des Archidiakons das Trierer Domkapitel dem Abt übertrug.
Der Baubeginn der heutigen (3.) frühgotischen Abteikirche datiert auf das Jahr 1264. Um 1302 war der Bau vollendet, dessen Westturm mit der barocken Turmhaube noch heute das Ortsbild von Tholey beherrscht. Als Tauf- und und Wallfahrtskirche war die Klosterkirche von Anfang an ein Zentrum der Seelsorge. Nach ihrem Anschluss an die Bursfelder Kongregation 1487 erlebte die Abtei eine Blütezeit, die 1768 durch die Einsetzung eines Kommendatarabtes ein Ende fand. Während des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) und erneut in den Wirren der französischen Revolution wurde das Kloster geplündert und gebrandschatzt und am 7. Juli 1794 schließlich aufgehoben. Kirche und Abteigebäude wurden versteigert.
1808 kaufte der Tholeyer Bürger Peter Gillen die Kirche, die er schon 1806 zu diesem Zweck angemietet hatte, und schenkte sie der Pfarrgemeinde. Seitdem ist die Tholeyer Abteikirche zugleich auch Pfarrkirche der Gemeinde Tholey. Die noch erhaltene ehemalige Abtswohnung mit den zugehörigen Gärten kaufte 1818 die Pfarrgemeinde von der Witwe des Vorbesitzers und nutzte sie als Pfarrhaus.
Wiedererrichtung 1949
Am 8. Dezember 1949 wurde die Abtei durch Papst Pius XII. wiedererrichtet und in der Osterwoche 1950 mit Mönchen aus der Trierer Abtei St. Matthias unter der Führung von Abt Petrus Borne (1910–1976) neu besiedelt. Das Kloster schloss sich der Beuroner Kongregation an.
Klostervorsteher nach der Wiedererrichtung
- 1949–1976 – Abt Dr. Petrus Borne
- 1976–1981 – Abt Hrabanus Heddergott
- 1982–1985 – P. Athanasius Weber, Prior-Administrator
- 1985–2008 – Abt Makarios Hebler
- seit 2014 – Mauritius Choriol (Prior-Administrator 2008–2014)
Letzte Änderung: 8. August 2014
Kommentare
6 Kommentare zu “Tholey”
Was sagen Sie dazu?
Geben sie nicht auf, verehrte Patres und Brüder!
Wir erkennen nicht immer den Weg, wohin Gott führt, aber Besändigkeit ist auch eine Regel des Bendikts und so hoffe ich, das sie viele Gäste haben und sie auch weitere Novizen bekommen
Herzlichst.
Anna Katharina Holstein OSB-Oplatin
Liebe Anna Holstein, ich kenne Kloster Tholey (auch P. Mauritius) von mehreren Besuchen persönlich und musste erstaunt und anerkennend feststellen, wieviel sich seit dem Amtsantritt von P. Mauritius als Administrator zum Positiven entwickelt hat. Auch ist P. Mauritius eine integre und umgängliche Persönlichkeit, dem ich mittel- bis langfristig durchaus zutraue, für Kloster Tholey eine tragfähige Perspektive zu entwickeln. Auch ich wünsche dem Konvent in Tholey auf alle Fälle eine gute und gesicherte Zukunft im Sinne ihres Ordensvaters Benedikt und im Licht seiner langen Tradition.
Lange Tradtition? Tholey ist gerade mal 65 Jahre alt.
@gge: schon vor der französischen Revolution existierte bekanntlich in Tholey jahrhundertelang ein Benediktinerkonvent.
…der aber mit dem heutigen, 1949 gegründeten nichts zu tun hatte.
… womit man aber die alte klösterliche Tradition nicht einfach wegdiskutieren kann… Ergo: Auch vor 1949 gab es schon Benediktiner in Tholey, auch wenn´s lange her ist…