Lashofer, Clemens


Clemens Lashofer OSB (* 2. Feb. 1941 St. Veit an der Gölsen; † 6. Juli 2009 Göttweig), Benediktiner und 64. Abt des Stiftes Göttweig in der Wachau; Abtpräses der Österreichischen Benediktinerkongregation.

Leben

Clemens Lashofer OSB (Foto: Stift Göttweig)

Clemens Lashofer OSB (Foto: Stift Göttweig)

Lashofer kam 1951 als Sängerknabe nach Göttweig. Nach der Matura am Gymnasium in Krems trat er als Novize in das Stift ein. Nach dem Studium der Theologie an der Universität Salzburg wurde er 1965 vom damaligen Apostolischen Nuntius Dr. Opilio Rossi in Lilienfeld zum Priester geweiht.

Er war dann Konviktsleiter der Göttweiger Sängerknaben (1965–73) und Küchenmeister (1967–70). Nach dem Tod von Abt Benedikt Ramoser wählte der Konvent Lashofer für die Öffentlichkeit überraschend zum 64. Abt von Göttweig. Mit nur 32 Jahren war er der weltweit jüngste Benediktinerabt.

1982 wurde Lashofer in Salzburg zum Doktor der Theologie promoviert. Am 16. März 1982 wählte das außerordentliche Generalkapitel der Österreichischen Benediktinerkongregation Lashofer in Salzburg zum Abtpräses (Wiederwahl 1987, 1993, 1999 und 2005).

Darüber hinaus war Lashofer in zahlreichen übergeordneten Funktionen tätig – etwa als Vikar des Abtprimas für die Slawische Benediktinerkongregation, Administrator des Kärntner Stiftes St. Paul und Vorsitzender der Salzburger Äbtekonferenz (1988–1994).

Lashofer starb am 6. Juli 2009 im Stift Göttweig als dienstältester Benediktinerabt der Welt.

Abbatiat

Während Lashofers Regierungszeit kam es zu einer inneren und äußeren Erneuerung des Stiftes. Zahlreiche Neueintritte führten zu einer Verjüngung des Konvents. Neben der Stiftsrenovierung (ab 1978) und dem Neubau der Orgel (1981–1983) kam es unter Abt Clemens zu zahlreichen Renovierungen in den 30 Stiftspfarren. Neu erbaut wurden die Pfarrkirche Jetzelsdorf (1975) und Paudorf-Göttweig (1991–1993) sowie die Pfarrhöfe Rabenstein und Hainfeld. 1991 wurde das Priorat St. Josef in Maria Roggendorf gegründet, das im Dezember 2005 selbständig wurde.

Zu einer ernsthaften Krise im Kloster kam es, als im März 1995 von einem ehemaligen Schüler Vorwürfe wegen sexuellen Missbrauchs gegen den Wiener Erzbischof Hans Hermann Groër (seit 1974 Professmönch von Göttweig) erhoben wurden. Mehrere Mönche verließen das Kloster. Um die Situation im Konvent zu klären, beantragte Lashofer eine außerordentliche Visitation, die 1998 vom damaligen Abtprimas der Benediktinischen Konföderation, Marcel Rooney, durchgeführt wurde. Der Abschlussbericht dieser Visitation wurde nicht veröffentlicht, sondern ging direkt an Papst Johannes Paul II.

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DatenAnton; * 2. Feb. 1941 (Kropsdorf 8, St. Veit an der Gölsen, NÖ); † 6. Juli 2009 (Göttweig); V.: Franz Lashofer, Landwirt; M.: Rosina Lashofer geb. Hollaus; Vest.: 2. Aug. 1959; Prof.: 15. Aug. 1960, 15. Aug. 1963; Sac.: 11. Juli 1965 (Lilienfeld); Primiz: 18. Juli 1965 (St. Veit); Abbas: el. 30. Sep. 1973, ben. 14. Aug. 1973 (Bf. Franz Žak); Obviam Christo Domino! – Christus dem Herrn entgegen!

Ehrungen und Auszeichnungen

  • Geistlicher Rat der Diözese Passau
  • Konsistorialrat der Diözese St. Pölten
  • Ehrenring der Gemeinde St. Veit an der Gölsen
  • Ehrenmedaille der Stadt Buchen im Odenwald
  • Ehrenbürger von Norcia in Umbrien, St. Veit an der Gölsen, Furth bei Göttweig und Paudorf
  • Großes Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
  • Silbernes Komturkreuz des Ehrenzeichens für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich (1992)
  • Goldenes Komturkreuz des Ehrenzeichens für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich (2001)

Werke

  • Benedikt von Nursia. 4. Aufl. Maria Roggendorf: Salterrae Schriftenapostolat, 1980
    Die Professen des Benediktinerstiftes Göttweig von seiner Gründung bis zur Gegenwart (1083–1981). – Dissertation der Universität Salzburg 1981
  • Professbuch des Benediktinerstiftes Göttweig. Zur 900-Jahr-Feier der Gründung des Klosters. (= Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige, Ergänzungsband 26) – St. Ottilien: EOS, 1983
  • 1938–1998 – aus Zerstörung auferstanden. Zum Gedenken an Abt Wilhelm Zedinek 1898–1971. – Furth b. Göttweig: Benediktinerstift Göttweig, 1998 (als Herausgeber)
  • Net dumm! Humor und Heiterkeit in Göttweigs Hallen. – Göttweig: Benediktinerstift Göttweig, 2001

Literatur

  • Professbuch des Benediktinerstiftes Göttweig. St. Ottilien 1983

Letzte Änderung: 22. Juli 2009 

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