Benediktinerinnen vom Heiligsten Sakrament


Benediktinerinnen von der ewigen Anbetung des Heiligsten Sakraments, ein klösterlicher Zweig der Benediktinerinnen, der 1653 in Paris von Cathérine de Bar (Mr. Mechtilde vom hlst. Sakrament) gegründet wurde.

Das Institut der Benediktinerinnen von der ewigen Anbetung ist der drittälteste der noch bestehenden weiblichen Klosterverbände des Benediktinerordens. Es wird oft mit der im 19. Jahrhundert gegründeten Schwesternkongregation der Benediktinerinnen der Anbetung (Neustifter Schwestern) verwechselt, weshalb sich heute im deutschsprachigen Raum die Bezeichnung Benediktinerinnen vom Heiligsten Sakrament durchgesetzt hat

Geschichte

Die Gründung des Ordenszweiges begann mit der Aussetzung des hlst. Altarsakraments in der Kapelle in der Rue Cassette in Paris am 25. März 1653. Ein Jahr später wurde er von der Königinmutter Anna von Österreich zur königlichen Stiftung erhoben.

Verbreitung

Der Orden breitete sich zu Lebzeiten der Gründerin in Frankreich und Polen aus. Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Frankreich zehn Klöster und in Polen zwei; Warschau (1687/88) und Lwow (1708/15), die heute noch bestehen. Die französischen Klöster gingen im Zuge der Französischen Revolution unter. Einige Konvente blieben jedoch zusammen und konnten deshalb zu Beginn des 19. Jahrhunderts das klösterliche Leben wieder aufnehmen: Rouen und Paris 1802, Caen und Bayeux 1804, Toul 1806 und Saint-Nicolas-de-Port in Lothringen 1812. Zu einer neuen Blütezeit kam es von dort aus in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit Neugründungen in Deutschland, Italien, Holland (Driebergen, Oldenzaal, Tegelen), Belgien, Luxemburg (Peppingen) und Schottland.

Deutsche Niederlassungen gibt es in Osnabrück (1854 von St.-Omér), Trier-Kürenz (1854 von Saint-Nicolas-de-Port), Köln-Raderberg (1890) und Kloster Kreitz bei Neuss (1899). Sie sind zu einer Föderation zusammengeschlossen.

Inzwischen aufgelöst sind die Klöster Maria-Hamicolt in Dülmen-Rorup (1891–2008), Maria-Hilf in Bonn-Endenich (1857–1875, 1888–2001), Vinnenberg bei Warendorf (1898–2005) und Johannisberg im Rheingau (1907–1991). Eisleben (1869–1875) und Viersen (1873–1875) wurden schon während des preußischen Kulturkampfs aufgelöst und nicht wiederhergestellt.

Die Abtei vom Heiligen Kreuz in Herstelle wechselte 1924 zur Beuroner Kongregation, die Klöster in Kempen (heute Mariendonk) und Varensell lösten sich 1948 mit der Erhebung zur Abtei aus dem Verband.

Literatur

Marcel Albert OSB (Hg.): Frauen mit Geschichte : Die deutschsprachigen Klöster der Benediktinerinnen vom Hlst. Sakrament. – St. Ottilien : EOS, 2003
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Letzte Änderung: 30. April 2012 

Kommentare

9 Kommentare zu “Benediktinerinnen vom Heiligsten Sakrament”

  1. 18. Oktober 2008 18:50

    Hallo,
    wollte nur noch eine Korrektur hinzufügen:
    Die Gründerin dieses Zweiges (M. Mechthild de Bar) war Benediktinerin.
    Sie war zwar zuerst Annunziatin, ist jedoch zu den Benediktinerinnen gewechselt.
    Informationen dahingehend finden Sie u.a. http://www.benediktinerinnen-koeln.de/Mechthilde.htm, ansonsten bei den Homepages der anderen Klöster der gleichen Richtung.

  2. 18. Oktober 2008 18:57

    Das stimmt und steht im Artikel über sie auch so:

    http://www.orden-online.de/wissen/b/bar-mechtilde-de/

  3. 29. Oktober 2008 14:25

    Das stimmt auch wiederum, jedoch ging es mir um den hier geschriebenen Artikel. Da stand noch das sie Annunziatin war… deshalb der damalige Hinweis.

    VG
    OSB-Fan

    P.S.: Übrigens hat dieser Zweig die Ordensabkürzung OSBap

  4. 29. Oktober 2008 14:57

    Ja, es war tatsächlich missverständlich formuliert. Drum habe ich es auch ganz rausgenommen. Danke für den Hinweis.

  5. alk
    2. März 2009 11:12

    Ich würde mich freuen wenn man auch Dinge über das heutige Leben und den Alltag der Benediktinerinnen erfahren würde. Vielleicht könnten sie mir ja Infos an unsere E-mailadresse senden (alk.201@web.de)

  6. OSB-Fan
    7. März 2009 22:08

    Hallo alk,

    hoffe die Mail ist angekommen?

  7. 5. Juli 2010 09:18

    […] Kloster in Köln-Raderberg gehört zur Deutschen Föderation der Benediktinerinnen vom Heiligsten Sakrament. Seit den Anfangsjahren verdienen die Benediktinerinnen ihren Lebensunterhalt durch den Betrieb […]

  8. Mette02
    17. Februar 2011 23:29

    Die Abtei Varensell ist seit 1982 ebenfalls Mitglied der Beuroner Kongregation.

  9. Mette02
    17. Februar 2011 23:33

    Hinweisen möchte ich auf die, wie ich finde, sehr gut gemachte und informative Homepage des Benediktinerinnenklosters in Osnabrück.

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