Zisterzienserinnen


Zisterzienserinnen, die weiblichen Mitglieder des Zisterzienserordens. Die weiblichen Mitglieder des Ordens der Zisterzienser der strengeren Oberservanz (reformierte Zisterzienser) sind ebenfalls Zisterzienserinnen, werden aber meist Trappistinnen genannt.

Geschichte

Das erste Zisterzienserinnenkloster war das 1120/25 unter Mithilfe von Stephen Harding gegründete Kloster Tart bei Cîteaux, das selbst Ausgangspunkt von 18 Neugründungen wurde. In den folgenden Jahrhunderten entstanden so viele Zisterzienserinnenklöster, dass der Zisterzienserorden nicht alle aufnehmen konnte und wollte. Bis zum Ende des Mittelalters sollen es in Europa über 800 gewesen sein. Zahlreiche Frauenklöster lebten daher nach den Gewohnheiten der Zisterzienser, ohne wirklich in den Ordensverband inkorporiert zu sein (z.B. Kloster Helfta). Bei vielen von ihnen ist der Rechtsstatus bis heute unklar.

Die Aufnahme in den Orden bedeutete für ein Frauenkloster auch einen Verlust an Unabhängigkeit. Es wurde vom Generalkapitel einem »Vaterabt« (Pater Immediat) eines Männerklosters unterstellt, der die Einhaltung der Gebräuche und die wirtschaftlichen Belange des Kloster kontrollierte und über die Aufnahme von Schwestern zu entscheiden hatte. Andererseits erhielten die Frauenklöster von den Männerklöstern häufig Unterstützung durch Priester (als Beichtväter und Spirituale) und durch Laienbrüder (Konversen), die bei der landwirtschaftlichen Arbeit halfen.

Nachdem schon die Reformation viele Zisterzienser-Frauenklöster hinweggefegt hatte, kam es durch die Säkularisation zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch einmal zu großen Verlusten. Nur wenige Klöster entgingen der Auflösung (in Deutschland Lichtenthal, Seligenthal, Marienthal und Marienstern), kamen aber unter bischöfliche Jurisdiktion. Erst im Verlauf des 20. Jahrhunderts wurden sie wieder in den Orden eingegliedert.

Beim Generalkapitel im Jahr 2000 waren zum ersten Mal auch die Äbtissinnen und Delegierten der Frauenklöster mit Sitz und Stimme vertreten.

2002 gab es weltweit etwa 1000 Zisterzienserinnen in über 60 Klöstern. Im deutschsprachigen Raum gibt es heute mehrere Zisterzienserinnenklöster, die teils seit dem Mittelalter existieren, teils Neugründungen oder Wiederbegründungen untergegangener Abteien sind.

Deutschland

Helfta, Lichtenthal, Marienthal, Marienstern, Oberschönenfeld, Seligenthal, Thyrnau, Waldsassen

strengere Oberservanz: Maria Frieden, Gethsemani/Dannenfels

Österreich

Mariastern-Gwiggen, Marienfeld, Marienkron

Schweiz

Eschenbach, Frauenthal, Magdenau, Magerau/Maigrauge, Wurmsbach

strengere Oberservanz: La Fille-Dieu

Italien (Südtirol)

Mariengarten

Letzte Änderung: 1. März 2010 

Kommentare

Ein Kommentar zu “Zisterzienserinnen”

  1. Ortolan Cinzia
    23. Februar 2010 11:02

    Dear Sisters,
    I read an article in an italian women Magazine about the possibility of spending 1 week or more, living the Monastery with the Sisters and doing a kind of self recovering training both spiritual and physical, managed by a Sister of the Monastery who propose to people specific exercises as personal trainer.
    I would like to know whether this is possible (I speak a bit of German and I understand it very well) and how this could be planned and organized.

    I look forward to your kind reply as soon as possible, and I send my best personal regards.

    Cinzia
    Jesolo (VE)
    cell. 328-3869787

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